A-
A+
 

34,80 €

Der gekaufte Kaiser

Aachen, 23. Oktober 1520 – der spanische König Karl I. aus dem Hause Habsburg wird als Karl V. zum deutschen König gekrönt und darf sich nun auch "erwählter römischer Kaiser" nennen.

 

Karl (1500–1558), in den Nieder­landen geboren und aufgewachsen, erbt 1506 die burgun­dische Herzogs­würde. 1516 fallen ihm die König­reiche Kastilien, Aragón und Granada sowie Neapel, Sizilien und Sardinien zu. Schwieriger gestaltet sich seine Wahl zum deutschen König. Ein bis dahin beispiel­loser Wahl­kampf bestärkt die Kurfürsten darin, Karl den Vorzug zu geben. Das neue Amt erzwingt die Ausein­ander­setzung mit vielen Konflikten in einer Zeit des Wandels: Kanonen revolutio­nieren die Kriegs­führung, die neuen Möglich­keiten im Buchdruck sorgen für die rasante Verbreitung von Ideen, die Reformation stellt die christliche Glaubens­einheit infrage, die der streng katholische Karl nicht bewahren kann. Gleichzeitig gerät er durch den Aufstieg des Osmanischen Reiches auch von außen unter Druck. Die Entdeckung, Eroberung und Ausbeutung der »Neuen Welt« bringen ungekannte Reich­tümer nach Europa, verändern aber auch die Vorstellungen über die Welt und ihre Bewohner.